„Mein Leben dreht sich um Motoren“

Womit beschäftigt sich ein Zehnjähriger? Normalerweise nicht mit den Motoren von Rasenmähern oder Kettensägen. Daniel Arndt aus Mandelbachtal schon. „Motoren haben mich immer fasziniert“, erzählt der heute 24-Jährige, „und so habe ich die Geräte eben selbst repariert“. Nur selten musste sein Vater, der ihm als Elektro-Ingenieur den Hang zur Technik sicher in die Wiege gelegt hat, helfend oder lenkend eingreifen. Daniel Arndt hat – wie man so schön sagt – Benzin im Blut.

Entsprechend saß er auch schon mit zehn Jahren im Leihkart, mit zwölf legte er sich ein Motorrad für Crossfahrten zu. Klar, dass er den Zweitakter, den er nur im elterlichen Garten bewegen durfte, mehrfach selbst gründlich zerlegt und wieder zusammengebaut hat. Das Wissen dafür eignete sich der Teenager über Fachliteratur an. Den Einwand, andere lesen in dem Alter Harry Potter, hat er schon häufiger gehört. „Harry Potter hab´ ich auch mal bekommen, aber gleich in die Ecke gelegt,“ schmunzelt der HTW-Student. Für ihn stand eben schon früh fest, dass er in die Motorenentwicklung will: „Am liebsten zu BMW oder Audi“, formuliert Arndt ganz unbescheiden sein Ziel.

Gute Voraussetzungen hierfür hat er schon aus der Schule mitgebracht. Am Berufsbildungszentrum Willi-Graf-Schule in St. Ingbert machte der Motorenfan sein technisches Abitur mit den Leistungskursen Elektrotechnik und Maschinenbau. Nur konsequent, dass Daniel Arndt anschließend ein Maschinenbaustudium an der HTW begann. Inzwischen ist er im fünften Semester, hört unter anderem Vorlesungen über Kolben- und Stömungstechnik bei Prof. Heinze. Am Rande einer Vorlesung kamen die beiden über Zweittakt-Motoren ins Gespräch. Bei der Frage, ob er Interesse habe am Projekt S100plus mitzuarbeiten, musste der 24-Jährige nicht lange überlegen. „Es ist super hier“, sagt er voller Überzeugung. Im Projekt kümmert er sich vorrangig um Druckmessungen während des Verbrennungsvorganges, aus denen sich dann sehr genau Temperaturverläufe ermitteln lassen.

„Mein Leben dreht sich um Motoren“, benutzt der Student ein feines Wortspiel. Denn auch in der Freizeit sind sie für ihn nicht wegzudenken. Seit dem 18. Lebensjahr fährt er im eigenen Schaltkart Rennen. Der erste Flitzer wurde noch für 1000 Euro gebraucht gekauft, inzwischen reicht das Geld für ein nagelneues Kart. Damit fährt er erfolgreich im Kreis. So sieben bis acht Mal im Jahr misst sich Arndt mit der Konkurrenz und erreicht dabei Podiumsplätze im regionalen DSW-Kartcup. Um dafür fit zu bleiben, sieht man Daniel Arndt häufiger im Fitness-Studio – gerade die Nackenmuskulatur wird im Motorsport ja stark beansprucht.