Damit hätten selbst die größten Optimisten nicht gerechnet – und die Pessimisten schon gar nicht. Es ist exakt 21.35 Uhr am Freitagabend, als auf dem Rückweg von Münster nach Saarbrücken die Autogastanks des Projektes S1000plus leergefahren sind. Kurz vor Trier, nach präzise 1365,5 Kilometern wird der Motorlauf unruhig, sodass Prof. Dr. Thomas Heinze und Dipl.-Ing. Michael Fries den Peugeot 5008 ausrollen lassen und das Versuchsfahrzeug mit einer mobilen Station wieder soweit befüllen, dass sie zu einer regulären LPG-Tankstelle kommen können.
In Höhe des Parkplatzes „Buddenkuhle“ auf der Autobahn A1 zwischen Lengerich und Ladbergen ist es soweit. Der Kilometerzähler des Peugeot 5008 springt um auf die magische Zahl 1000. Das Projekt S1000plus hat sein Ziel – 1000 Kilometer ausschließlich mit Autogas ganz ohne Nachtanken – erreicht. Zu Ende ist die Tour damit noch nicht. Denn von vornherein war geplant gewesen, die Rekordfahrt an der Westfalen-Tankstelle von Volker Happe am Schifffahrter Damm vor den Toren von Münsters offiziell ausklingen zu lassen. Und bis dort hin sind es noch 30 Kilometer.
Jetzt ist es doch passiert: Die erste technische Panne! Falls jetzt der eine oder andere in Schadenfreude ausbricht, müssen wir ihn aber enttäuschen. Der Peugeot 5008 mit der HTW-Autogasanlage macht auch am Tag 4 der 1000-Kilometer-Tour nur Freude. Das technische Malheur betrifft nur das mobile Navigationsgerät. Es will sich partout nicht mit der sorgsam und mit vielen Zwischenzielen eingepflegten Route anfreunden, ja verweigert beim Start in Stukenbrock sogar ganz seinen Dienst. Die Zwischenziele waren nötig, weil das Team des Projekts S1000plus den testenden Journalisten eine möglichst vielseitige Strecke mit Autobahnen aber auch kurvenreichen Landstraßen und netten Ortsdurchfahrten bieten will.
Nein, eine Autobahn-Schleichfahrt über 1000 Kilometer ist die Autogas-Tour des Projektes S1000plus ganz sicher nicht. Bei der Planung der Strecke wurde viel Wert auf einen abwechslungsreichen Mix aus Schnellstraßen, Land- und Kreisstraßen sowie Ortsdurchfahrten gelegt.
Den ganzen Tag kein Regen. Eine angenehme Erfahrung nach dem Mistwetter vom Vortag. Da die Crew und das Versuchsfahrzeug in Waldesch bei Koblenz übernachtet haben, ist jetzt die in Koblenz erscheinende Rheinzeitung für Testfahrten an der Reihe. Nachrichtenchef Markus Kratzer zweigt einige Stunden seiner wertvollen Zeit ab – immerhin sind drei seiner Kollegen krank und ein vierter im Urlaub. Doch das Projekt mit seinen zahlreichen technischen Facetten interessiert den Redakteur sehr stark.