In Tunesien fahren nur Taxifahrer mit Autogas

Mit dem Reparieren von Mofas zuhause fing alles an. Zuhause, das ist bei Tarek Meftah Tunesien. So erwarb er schon früh technisches Verständnis und hatte großes Interesse an Verbrennungsmotoren. Nach einem naturwissenschaftlichen Abitur studierte Meftah zunächst in seinem Heimatland Maschinenbau und Mechatronik.

Sein Bruder war zu dieser Zeit bereits an der HTW in Saarbrücken immatrikuliert, und so strebte auch Tarek Meftah ein Studium im Saarland an. „An der Uni gab es sehr viel Theorie, hier haben wir mehr Praxisbezug“, stellte der junge Nordafrikaner schnell fest. Besonders gut gefällt ihm, dass auch interdisziplinär gearbeitet wird.

So entwickelt er gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Michael Fries derzeit einen Prüfstand für Autogas-Injektoren: Mechanik und Elektronik kommen dabei zusammen. Autogas als Antriebsenergie findet der 27-Jährige interessant und hält es für eine attraktive Alternative zu konventionelle Kraftstoffen.

In Tunesien gibt es auch LPG, doch dort hat es eine viel geringere Akzeptanz als in Deutschland. „In meiner Heimat fahren nur die Taxifahrer mit Autogas“, erzählt Meftah. Auch dort ist das Flüssiggas billiger als andere Kraftstoffe. Die meisten Tunesier aber haben Angst vor Gas und verzichten daher lieber auf den Alternativantrieb. Nur die Taxifahrer trauen sich. Und fahren ganz gut damit.

Seine Zeit in Deutschland will der Student nutzen, um möglichst viel zu lernen. Entsprechend verneint er die Frage nach Hobbies. Er nutzt vielmehr die Freizeit, um sich mit seinem Bruder intensiv auszutauschen und über neue Eindrücke zu diskutieren. Sein Ziel ist es, an der HTW den Master zu machen. Denn am Institut Automotive Powertrain von Prof. Heinze gefällt es ihm sehr gut: „Jeder hat seinen Platz im Team, natürlich gibt es eine Hierarchie, aber wir sind alle Freunde.“