Bereits in der Industrie Erfahrung gesammelt

Mit 36 Jahren ist Volker Witte – abgesehen von den Professoren – der Senior im Team des Projekts CO2-100minus. Entsprechend viel Erfahrung bringt er mit, denn nach seinem Abschluss als Dipl.-Wirtschaftsingenieur hatte er der HTW bereits den Rücken gekehrt und war in die Industrie gewechselt. Zunächst war er im technischen Vertrieb der Schäffler KG in Homburg tätig, wo er sich primär mit Linearführungen für Montagestraßen und Industrieroboter beschäftigte. Fasziniert von einem ungewöhnlichen Dreiradauto mit Neigetechnik wechselte er in den Automobilbereich und unterstützte die niederländischen Erfinder des Carver One in Überherrn als Produktionsingenieur bei der Prozessoptimierung und dem technischen Einkauf für die Kleinserienproduktion.

Witte wechselte zum Montagepartner der Auto-Service-Center Überherrn GmbH, zunächst um das Carver-Projekt voran zu bringen und auf den Montageprozess Einfluss nehmen zu können. Als Chef Peter Mosolf damit begann, Autogasanlagen in großem Stil nachzurüsten, übernahm Witte auch die Leitung des Autogas-Bereiches. «Darüber habe ich Prof. Heinze kennengelernt», erzählt Witte, und so kehrte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die HTW zurück. «Die Fragen, die mir niemand richtig beantworten konnte, kann ich jetzt selbst erforschen», sieht der 36-Jährige als spannenden Nebeneffekt seiner Projektbetreuung.

Privat hat Volker Witte eine sehr ungewöhnliche Beschäftigung: Er ist Klingenschmied. Das hat er in einem Praktikum kennengelernt und war fortan begeistert. Inzwischen hat er in seinem Garten Esse und Amboss und fertigt extrem scharfe Messer, wobei er auch alte Künste wie das Feuerschweißen einsetzt, um den antiken Vorläufer des Verbundwerkstoffs, den Damaszenerstahl, herzustellen. Auch sein zweites Hobby ist ungewöhnlich: Es ist die Pflege eines Oldtimersegelbootes, einem Jollenkreuzer aus dem Jahr 1956. In seiner Diplomarbeit, die Witte bei Thyssen Krupp geschrieben hat, konnte er die Erfahrungen aus dem ersten Hobby einfließen lassen. Er befasste sich mit der Optimierung des Gesenkschmiedeprozesses zur Herstellung von Kurbelwellen.