Montag: Mit der saarländischen Fahne auf die Testtour geschickt

Das Projekt S1000plus ist auf dem Weg – mit leichter Verspätung zwar, aber das ist ja normal. Zu groß war in der Fahrzeughalle an der HTW das Interesse der Gäste an dem Versuchsfahrzeug, als dass an einen pünktlichen Start um exakt 10.30 Uhr zu denken war. HTW Prorektor Prof. Dr. Günter Schultes hatte den Beteiligten gleich zu Beginn als Tipp mit auf den Weg gegeben: „Scheuen Sie sich nicht, auch mal zu bremsen, das ist gut für Ihre Mitmenschen.“ Anschließend versprach er, die HTW werde alle Daumen drücken, damit das Projekt gelinge und die 1000 Kilometer ohne Nachtanken geschafft werden. „Es sind viele Daumen,“ versprühte der Prorektor geballten Optimismus.

Für Staatssekretär Jürgen Barke vom saarländischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium ist das Projekt S1000plus ein gelungenes Beispiel für anwendungsorientierte Forschung an der HTW. Mit der 1000-Kilometer-Fahrt sei das Team als Botschafter des Saarlandes in der Republik unterwegs. Barke unterstrich die Wichtigkeit des Saarlandes für die Automobilindustrie. Immerhin 46.000 Arbeitsplätze zählt dieser Sektor an der Saar. „Wir brauchen kluge Köpfe, die im Land bleiben“, appellierte der Staatssekretär. In diesem Sinne sei das Projekt eine Werbung für das Saarland.

Den Bogen nach Europa spannte sodann die Beauftragte für Europaangelegenheiten der saarländischen Landesregierung, Helma Kuhn-Theis. Man müsse Plattformen schaffen, damit auch die Nachbarländer von derartigen Projekten erfahren und diese dann  auch weitertragen. „Alles Gute den jungen Erfindern“, wünschte die Politikerin zum Start der 1000-Kilometer-Tour.

„Eine Tonne CO2 kann mit dem Projektfahrzeug gegenüber einem Benziner pro Jahr eingespart werden“, rechnete Prof. Dr. Thomas Heinze als Gesamtleiter des Projektes auf Basis einer Jahresfahrleistung von 20.000 Kilometern pro Jahr vor. Für den Nutzer bedeute das eine jährliche Einsparung von rund 1500 Euro an Kraftstoffkosten.

Schummeln gilt nicht! Und so versiegelte Thomas Schuster, Prüf-Ingenieur der Sachverständigenorganisation KÜS anschließend die Tankklappe und die Tanks am Peugeot 5008. Nach 1000 Kilometern Teststrecke wird er selbst am Freitag in Münster das Siegel auf dessen Unversehrtheit checken.

Jetzt wird´s aber Zeit, auf die Piste zu kommen. Alexander Groß vom Saarländischen Rundfunk ist der erste Testfahrer, denn die Strecke wird abwechselnd von Journalisten gefahren. Staatssekretär Barke schwenkt die saarländische Fahne und gibt den Start frei.

Los geht´s zunächst in Richtung Lebach und dann weiter nach Hermeskeil zur dortigen Flugausstellung. Verschiedene Stopps zum Nachjustieren der Kamera am Begleitfahrzeug sorgen nicht gerade dafür, dass die Verspätung aufgeholt werden kann.

In Hermeskeil indes sitzt schon Jürgen C. Braun – ein freiberuflicher Journalist, der unter anderem für den Trierischen Volksfreund schreibt – auf heißen Kohlen. Um 15 Uhr spätestens muss er nach der Testfahrt wieder in seinem Büro sein. Das schafft er auch, denn sein Abschnitt wird kurzerhand verkürzt und Projektmitarbeiter Dominik Nagel bringt ihn mit einem Opel Zafira LPG zurück an den Ausgangspunkt. Geht doch!

Für den Rest der Etappe greift Gregor Mausolf ins Lenkrad – ebenfalls Freiberufler, der für das Projekt die Öffentlichkeitsarbeit macht und für diverse Fachzeitschriften schreibt. Da Mausolf das Fahrzeug schon kennt, gilt jetzt ein neues Augenmerk den Fotos, die der Saarbrücker Fotograf Alfred Fontaine unter anderem für diese Internetseite schießt. Wann immer ein Motiv entdeckt wird, geht wenig später ein Schauer runter und Fontaine wird mehrfach binnen Sekunden klitschnass. Am Ende steht die Erkenntnis: Fotos im Regen haben auch ihren Reiz.

Nach 206 Kilometern endet der erste Tag ohne das kleinste technische Problem in Waldesch bei Koblenz. Der Schnitt: 50 km/h, Pausen nicht eingerechnet. Morgen geht´s weiter: Über Königswinter nach Mettmann bei Düsseldorf.

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