Tankkonzept besteht Bewährungsprobe

 

(06.09.2012) Ende September startet die 1000-Kilometer-Fahrt des Projektes S1000plus. Mit Hochdruck wird in diesen Wochen in der Fahrzeughalle der HTW Saarland daran gearbeitet, die letzten Optimierungsschritte am Versuchsfahrzeug Peugeot 5008 1.6l THP durchzuführen. Den Test mit einer vierstelligen  Reichweite fahren in zehn Abschnitten Motorjournalisten von Tages- und Fachzeitschriften sowie Fernsehsendern. Ganz bewusst hat sich das Projekt dagegen entschieden, einen der bekannten Reichweiten-Experten mit der 1000-Kilometer-Fahrt zu beauftragen. „Wir wollen den Rekord unter realistischen Bedingungen erreichen und nicht mit irgendwelchen Profis, die ihr Geld damit verdienen, im Auftrag von Automobilherstellern möglichst spritsparend zu fahren“, erläutert Prof. Dr. Thomas Heinze, der zusammen mit Prof. Dr. Harald Altjohann das Projekt leitet.

Die letzte wichtige Komponente hat inzwischen ihre Bewährungsprobe bestanden. Da die ursprüngliche favorisierte Lösung – nämlich so genannte Matratzentanks – wegen Genehmigungsschwierigkeiten verworfen werden musste, sind mit Unterstützung des Autogasherstellers Vialle unterflur drei Autogastanks mit Spezialhalterungen von Hydac montiert worden, diese ermöglichen auch die Befestigung eines notwendigen Hitzeschutzbleches zwischen Auspuff und Tank ohne zusätzliche Halter. Durch die Montage unter dem Fahrzeug war es möglich das Tankvolumen ohne Einbauten in den Innenraum und damit ohne jegliche Reduzierungen des Lade- oder Passagierraums zu realisieren. Eine im Institut Automotive Powertrain entwickelte Steuerung sorgt dafür, dass alle drei Tanks optimal befüllt und anschließend auch entleert werden können. So managt die Steuerung unter anderen das Umpumpen des Autogases zwischen den einzelnen Kraftstoffbehältern. Da auf Grund von Temperaturunterschieden zwischen den Tanks nicht zu erwarten ist, dass LPG in allen drei Tanks den gleichen Dampfdruck hat, funktioniert das Prinzip der kommunizierenden Röhren nicht, die zum Beispiel bei Benzintanks von selbst für stets gleichmäßige Füllstände sorgen würde. Auch gibt es diverse ventilgesteuerte Rücklaufleitungen, über die überschüssiges Autogas in die Tanks zurücktransportiert wird. So entsteht nebenbei ein weiterer Kühleffekt, der der Dampfblasenbildung entgegenwirkt.

Mit der bei Autogas üblichen 80-Prozent-Befüllung haben die drei Tanks zusammen ein Nettovolumen von 120 Litern. Zwei wurden an Stelle des bisherigen Benzintanks montiert, denn der Direkteinspritzer fährt monovalent, also ausschließlich mit LPG. Der dritte Tank ist unterflur hinter der Hinterachse platziert. Mit dem großen Volumen will das Projekt S1000plus auf der sicheren Seite sein, denn Journalisten gehen auf ihren Testfahrten nicht gerade zimperlich und spritsparend mit den Fahrzeugen um. Bei internen Versuchsfahrten wurden Verbräuche unter zehn Litern realisiert, sodass bei vorausschauender Fahrweise eine Reichweite von über 1200 Kilometer machbar sein sollte.

Genau wissen werden es die HTW-Mitarbeiter und Projektpartner am Nachmittag des 28. September. Dann kommt der Peugeot nach über 1000 Kilometern an einer Westfalen-Tankstelle in Münster an und wird am selben Tag im Bereich Münster komplett leergefahren, um genau zu wissen, wie groß die Reichweite und wie hoch der Verbrauch mit zahlreichen unterschiedlichen Fahrern ist.

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